Dienstag, 28. April 2009
Top 22 deutscher Serien, Nr. 10
10. Abschnitt 40 (Christoph Darnstädt)
Der Fokus der Serie liegt anders als bei vielen anderen Krimiserien auf den Beamten des Abschnitts 40 und nicht auf den Fällen. Der Charakter und seine Reaktion auf bestimmte Ereignisse im Dienst stehen im Vordergrund. Alle Folgen beinhalten nur die Ereignisse innerhalb eines Tages und gehen niemals darüber hinaus. Allerdings gibt es eine Rahmenhandlung, die die Ereignisse aus vorhergehenden Episoden wieder aufgreift.
Wikipedia (warum nicht?)
Die Serie hat es immerhin auf 37 Folgen in 5 Staffeln gebracht. Die letzten Folgen wurden leider ohne Ankündigung nachts "versendet". Wieder mal gilt also die Regel:
Intelligente Erzählweise --> X Preise (dreimal in Folge als beste Serie) --> Quotenflop.
Der Cast war zumindest mir nicht sooo bekannt, wenn auch wirklich gut. Inzwischen bin ich aber ein großer Fan von Sebastian Bezzel (München 7, Franzi, Schwere Jungs, Tatort).
Marc Conrad (ehemaliger RTL-Programmchef) war für die Typhoon AG verantwortlicher Produzent der Serie. Danach hat er mit Blackout und GSG9 Produktionen betreut, die leider nicht an die Qualität von Abschnitt 40 heranreichten. Überhaupt gefallen mir persönlich nur ihre Produktionen nach Drehbüchern von Herrn Darnstädt. Inzwischen hat die Firma leider Insolvenz angemeldet: Eine aktuelle Produktion für den WDR unter der Regie des TV-Veterans Dominik Graf braucht 12 (!) Drehtage mehr und der WDR will davon nur 6 übernehmen. Ursache sollen Verletzungen der Arbeitszeitbegrenzungen sein. 12 Drehtage sind aber schon verdammt viel und können eine noch so gesunde Firma in den Ruin treiben. Ich bin gespannt, wie sich die Situation entwickelt.
Headautor Christoph Darnstädt hat für seine hervorragenden Tätigkeiten bereits diverse Preise erhalten: Für Das Experiment, Abschnitt 40, sogar für Das Zimmermädchen und der Millionär (der überraschend nett, wenn auch harmlos geraten ist, ein Sat1FilmFilm eben). Für Die Patin hat er zwar (noch) keinen Preis gewonnen, hätte es aber allemal verdient. Ich hatte das Glück am Schnitt des Dreiteilers ein wenig beteiligt sein zu dürfen und habe spätestens seitdem auch sehr großen Respekt vor der Arbeit eines Cutters, der tatsächlich der dritte Autor eines Films ist (in diesem Fall war es Andreas Herzog).
Fazit: Eine temporeiche Polizeiserie, die sich endlich mal auf die zahlreichen - auch mal unsympathischen - Figuren und ihre Entwicklung (!) konzentrierte und sich nicht in der ewig gleichen Stasis des deutschen Krimieinerleis versteckte. Merkwürdiger und trauriger Weise gibt es nur die dritte Staffel auf DVD. Dieser Post kann also eigentlich nur als (hoffentlich) nette Erinnerung an eine Serie dienen, die erzählerisch brilliant war.
Mittwoch, 22. April 2009
Das Fernsehen stirbt!!!
In letzter Zeit ist das Geschrei um den Rück- und vielleicht sogar Niedergang des Fernsehens immer öfter das Thema und wird durch die aktuelle Finanzsituation noch angeheizt. Ist das Fernsehen das Medium von gestern? Werden die Einschaltquoten weiter fallen? Ich denke ja.
Die zunehmende Segmentierung des Marktes hat ganz natürlich zur Folge, dass es mehr Sender/Angebote gibt und dadurch interessenspezifisch unterhalten werden kann. Der Comedy-, der Bibel-, der Angelkanal etc. Das ist nicht neu und wer wissen will, wie die Situation sich in Zukunft gestalten wird, muss wie meistens nur in die USA blicken: Die großen Networks verlieren ihre Watercooler-Anziehungskraft. Kleinere Sender bauen sich immer mehr ihre klar umrisenen Zielgruppen auf - zur großen Freude der Werbewirtschaft.
Ob man sowas wie lineares zeitgebundenes Fernsehen bei den heutigen und vor allem zukünftigen Streamingmöglichkeiten - mit den damit verbundenden Werbemöglichkeiten - überhaupt noch braucht, steht auch in den Sternen. Damit erhält aber auch etwas Einzug, das zumindest dem deutschen Zuschauer noch etwas fremd ist: Nämlich für die Inhalte zu bezahlen. In den USA ist auch dies über itunes und amazon schon stärker verbreitet als bei uns, von den Pay-TV-Sendern wie HBO und Showtime ganz zu schweigen. Was hier mit den DVD-Verkäufen begonnen hat, gerade im Serienbereich, wird sich vermutlich auch in diesem Bereich eine solche Tendenz aufweisen.
Stellt sich die Frage, ob das schlimm ist? Für die Sender sicherlich. Sie müssen sich einen gleich großen Kuchen dann stärker teilen, manche werden vielleicht gar nicht satt. Doch: Für die Produzenten wird dies höchstens eine stürmische Phase der Umstellung. Denn egal für welchen Kanal, Programm muss geschrieben, gedreht und bearbeitet werden. "Fernsehserien" wird es immer geben. Auch wenn sie irgendwann "Streamys", "Blu-Ray-Exclusives" oder "iseries" heißen werden.
Time-Magazine
Dienstag, 21. April 2009
???
Und hoffentlich noch vieles mehr stammt zumindest teilweise aus der Feder eines der besten und erfolgreichsten (zwei Attribute, die sich leider allzu oft ausschließen) Fernsehautoren und -produzenten: J. J. Abrams. Leider produziert er auch ab und an Mist (selten war mir so übel wie während Cloverfield), aber wenn er auch am Drehbuch beteiligt war, dann ist Premiumentertainment garantiert.
Seine Freude am Erzählen, an Figuren und an mitreißendem Eskapismus ist in nahezu jeder Szene zu spüren. Nun hat er für eine Ausgabe von des amerikanischen Magazins WIRED die Aufgabe des Editors übernommen und dazu einen Essay verfasst. Inhalt: Sollte thematisch passend ein Geheimnis bleiben, doch hier ein paar Teaser:
Super Mario Brothers. LOST. itunes. Mauritanien. God. Death.
Neugierig?
--> Wired-Essay von J. J. Abrams
Und hier noch ein kleiner Bonuslink für alle Stephen Colbert-Fans.
Freitag, 17. April 2009
Yippie-Kay-Yeah!!!!
normalerweise lasse ich mein Privatleben ja komplett aus diesem Blog heraus, aber heute kam einfach eine zu gute Neuigkeit, als dass ich sie nicht in die weite Welt des Webs hinausbrüllen möchte:
Ich bin in die zweite Runde des Bewerbungsverfahrens an der Filmakademie Ludwigsburg im Bereich Drehbuch Serie eingeladen worden!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Leser des Blogs mag es nicht überraschen, dass genau das es ist, wofür ich brenne: Bildgeschichten in Film und Fernsehen. Warum euch das alles interessieren sollte? Es kann sein, dass meine Post-Häufigkeit die nächsten Wochen etwas nachlässt, auch wenn ich ab Dienstag versuchen werde alle zwei drei Tage zumindest die Reihe der besten deutschen Serien (meiner bescheidenen Meinung nach) zu vervollständigen. Ansonsten habe ich jetzt natürlich noch einiges an Arbeit vor mir und ein "normales" Leben gibt es ja auch noch. Zumindest habe ich davon gehört.
Mittwoch, 15. April 2009
Top 22 deutscher Serien, Nr. 11
11. Doctor's Diary (Bora Dagtekin)
Produktion: Polyphon für RTL und ORF
Cast: Diana Amft, Florian D. Fitz, Kai Schumann, Adele Neuhauser (Vier Frauen und ein Todesfall), Julia Koschitz (Allein unter Bauern), Collien Fernandes (äh...),...
Buch: Dagtekin (Interview)
Inhalt: DD dreht sich um Dr. Gretchen Haase, die nach einer Beziehungspleite wieder bei ihren Eltern wohnt - einem Professor für Chirurgie und einer Übermutter. Gretchens will nun Karriere machen und die Männer vergessen. Wenn da nur nicht dieser süße Nette (Dr. Kaan) und dieser fiese Heiße (Dr. Meier) wären...
DD hat den Beititel "Männer sind die beste Medizin" - für alle, die bis dahin noch nicht verstanden haben, dass es sich bei der Serie um eine Arztserie mit romantischen Verwicklungen handelt. Grimme-, Comedy- und Fernsehpreis gewonnen. Vom Spiegel treffend Gretchen's Anatomie genannt, ist die Dramedy ein Zwitter aus Bridget Jones Diary (!) und Grey's Anatomy. Einige Kilo Fett und die Frau zwischen einem netten und einem bösen Typen wurden aus dem Film übernommen, aus GA etwas weniger, vom unglaublich unoriginellen und trotzdem schönen Einsatz von The first cut is the deepest mal abgesehen.
Die Plots sind halt die typischen Krankenhausgeschichten, da wird kaum einer das Rad neu erfinden. Auch die privaten Verwicklungen bewirken ein starkes Déjà-vu-Erlebnis:
Natürlich steht Gretchen zwischen zwei Männern.
Natürlich ist einer der Fiese, der ganz tief drinnen ein guter Kerl ist, und einer der Liebe.
Natürlich spielen sich einige wichtige Begegnungen im Aufzug statt (Grey's Anatomy?).
Natürlich ist Gretchen sitzen gelassen worden und hat "eigentlich erst mal genug von Männern". Natürlich wacht die im tiefen Koma liegende Frau des Netten wieder auf. ...
Doch das ist egal, denn die Dialoge sind spritzig, wirken selten aufgesetzt und sind mit die besten im deutschen Serienalltag. Die Figuren sind alle symphatisch gezeichnet, ohne zu langweiligen Fernsehgutmenschen zu degenerieren. Wirklich alle? Nein, denn Florian David Fitz Dr. Meier ist wunderbar emotional kalt, beleidigend, überheblich, gemein, sexistisch. Und darüber charismatischer als alle anderen zusammen! Das liegt sicher auch an Fitz Darstellung, die jeden Preis verdient, mit dem sie noch ausgezeichnet werden sollte.
Doch es gab einen Moment, in dem mich die Serie gänzlich von ihr überzeugt hat: Als Meiers Bettgespielin und Krankenhausschwester ihm vorspielt schwanger zu sein um ihn an sich zu binden, hebt Dagtekin das Erzählte über den Voice-Over-Kommentar von Gretchen das Geschehen mithilfe der Inszenierung auf eine märchenhafte Ebene...samt der bösen Schwester (zwinker) der Prinzessin. Durch das Hinzufügen einer zusätzlichen Erzählebene erreicht die Serie etwas, das nur wenigen deutschen gelingt: internationale Qualität.
AMAZON.
Eine Vorschau auf die neue Staffel, Interviews, Hintergrundberichte etc. gibt es auf der RTL-Site. Und jetzt noch als Belohnung für alle, die bis hierher gelesen haben, ein Audiointerview mit Bora Dagtekin aus der Podcast-Reihe Stichwort Drehbuch, die auch ansonsten zu empfehlen ist.
(Warnung vor) HOSTAGE!!!
Hostage (2005)
Drehbuch: Doug Richardson, nach dem Roman von Robert Crais
Regisseur: kennt keiner und kann ruhig so bleiben
Cast: ein vergeudeter Bruce Willis, ein furchtbar Type-gecasteter Ben Foster (einer von Claires Psychofreunden aus Six feet under), eine langweilige Rolle für den talentierten Kevin Pollack (Die üblichen Verdächtigen) ein leider nicht Type-gecasteter Robert Knepper (T-Bag aus Prison Break)
Bevor ich mit meiner Tirade auf einen sicher fähigen Autoren, der sich nicht wehren kann, anfange, ein kleines Spiel. Wieviele Klischees entdeckt ihr in folgender Beschreibung?
Bruce Willis spielt einen Cop.
Der hat Meinungsverschiedenheiten mit seinen Vorgesetzten.
Deshalb stirbt jemand.
Bruce ist voll sauer und wechselt aus einer Großstadt in eine Kleinstadt.
Doch nicht nur das: Er rasiert sich auch seinen Vollbart, denn er ist jetzt ja verändert.
Bruce hat Probleme mit seiner Tochter und seiner Frau. Er kuckt traurig.
Ein paar Taugenichtse wollen einen reichen Typen ausrauben.
Einer entpuppt sich als Psychopath. Einer ist da nur irgendwie reingeschlittert.
Einer macht sich an die Tochter des reichen Mannes heran.
Der reiche Mann hat selbst etwas zu verbergen.
Sein Sohn entkommt über Luftschächte (!) den Geiselnehmern.
Diese sind in dem Anwesen eingeschlossen worden.
Böse Hintermänner wollen etwas von dem reichen Mann.
Sie entführen Bruces Tochter und seine Frau. Er soll es ihnen besorgen (tststs).
Bruce muss jetzt gegen die Polizei arbeiten.
Nur so kann er seine Familie retten, damit alles wieder gut wird.
...
Dann bin ich eingeschlafen. Ich schlafe normalerweise nie während einem Film ein. Während diesem schon. Da ist auch eine Form der Kritik. Passive. Doch nun steht mir der Sinn nach aktiver Rache. Die CINEMA meinte eine Mischung aus "Stirb langsam" und "Panic Room" erkannt zu haben. Und es soll auch noch einiges passiert sein nach der ersten Hälfte. Sofern sich nicht herausstellt, dass Bruce die ganze Zeit über tot war, interessiert mich das eher wenig.
Richardson ist zwar nicht allein schuld an diesem 08/15-Thriller nach Schema F in Frankenstein'schem Stückwerk aus anderen und stets besseren Filmen, aber da ich das Buch GOTT SEI DANK nie gelesen habe, mache ich jetzt halt ihn fertig. Dabei fing alles so gut an! Und nein, ich rede hier sicher nicht von Hostage, der war von der ersten Minute an grottig.
Richardsons Karriere hingegen startete immerhin mit Die Hard 2 und ging mit Bad Boys weiter. Zwei Action-Meilensteine des Hollywoodfilms. Und dann? Money Train. Snipes, Harrelson, Lopez. Der Film ist gar nicht mal soooo schlecht, aber schlecht genug, dass er für die nächsten zehn Jahre ins Exil geschickt wurde und Tee mit Michael Cimino (Heaven's Gate) trinken musste. Und wie meldete er sich zurück? Mit Willkommen in Mooseport (Ray Romano aus Alle lieben Raymond).
Die Hard 2. Mooseport. Muss man da noch was sagen? Ja, denn leider kam dann eben noch Hostage (sein zweiter und hoffentlich letzter Film mit dem BRUCE). Wenn man seine Karriere in einer Linie zeichnen müsste, würde sie sie ähnlich wie die Börse aussehen und mit einem !!!OINK!!! enden. Was bei seinen zwei Developement Deals herauskommen mag, ist kaum vorstellbar.
Die Warnung mag für viele zu spät kommen, da der Film vor einer Weile auf Pro7 lief, aber allen anderen, die das Glück hatten, an diesem Tag etwas besseres vorzuhaben, gratuliere ich hiermit recht herzlich. Auch bei einer abermaligen Ausstrahlung habt ihr etwas besseres vor - und wenn es Kichererbsensortieren ist.
Dienstag, 7. April 2009
Miller's Crossing
Inhalt: Leo (Albert Finney) ist Gangsterboss einer kleinen Stadt im Osten der USA zu Zeiten der Prohibition. Gangster Johnny Caspar (Jon Polito) fordert wegen eines Zwischenfalls den Kopf des Kleinganoven Bernie Bernbaum (John Turturro). Entgegen dem Ratschlag seines Beraters Tom Reagan (Gabriel Byrne) verweigert er Caspar diese Gefälligkeit. Leo ist nämlich mit Bernbaums Schwester Verna (Marcia Gay Harden) liiert. Damit beschwört er eine Fehde zwischen ihm und Caspar herauf. Reagan gerät in das Kreuzfeuer der beiden. Heimlich trifft er sich mit Verna, ist dem Gedanken jedoch nicht abgeneigt, Bernie aus dem Weg räumen zu lassen. Er versucht, Leo und Caspar gleichermaßen zu manipulieren, gerät an Bernbaum persönlich und muss zusehen, dass Verna von alledem nichts erfährt. Eine blutige Eskalation der Situation scheint vorprogrammiert, zumal Reagan bis zum Hals in Spielschulden steckt und die Geldeintreiber ihm auf die Fersen sind.
FILMSTARTS
Hier der Trailer:
Der Film erschien 1991 und spielte in den USA lediglich 5 Mio. ein. Die Kritikergemeinde war dem Film gegenüber jedoch sehr wohlwollend und verglich ihn sogar mit Mafia-Filmen wie Der Pate 3 und GoodFellas, wobei alle im gleichen Jahr erschienen sind. Das ist insofern passend, als dass die Figuren dem Gangsterfilm der 30er Jahre entnommen sind. Doch der Stil (allein die Hüte!) ist ganz klar mit dem Film Noir verwandt. Heraus kamen von dem damaligen Kameramann Barry Sonnenfeld (Men in Black, Pushing Daisies) wundervoll komponierte und ausgeleuchtete Szenen, die allerdings durch den Coen-schen Humor einen ironischen Beigeschmack bekommen. Wie etwa auch in Intolerable Cruelty (Screwball-Komödie) beherrschen sie klassiche Filmgenres ebenso, wie diese in einem Metatext zu kommentieren.
Die Coen Brüder haben wieder einmal einen Wahnsinnscast zusammengestellt: Gabriel Byrne, Marcia Gay Harden, John Turturro, Albert Finney, Jon Polito und Steve Buscemi spielen Figuren, die mit mal mehr mal weniger überzeugender Coolness versuchen in der Gangsterwelt zu überleben. Denn: Wer seine filmkonventionell geprägte Fassade fallen lässt, der muss in einer Welt, in der nur die härtesten Männer sich behaupten können, untergehen.
Folgende Dialogszene ist zentral für das Verständnis des Films:
Verna: What're you chewin' over?
Tom: Dream I had once. I was walkin' in the woods, I don't know why. Wind came up and blew me hat off.
Verna: And you chased it, right? You ran and ran, finally caught up to it and you picked it up. But it wasn't a hat anymore and it changed into something else, something wonderful.
Tom: Nah, it stayed a hat and no, I didn't chase it. Nothing more foolish than a man chasin' his hat.
SPOILER!!!!!
Die Bedeutung des Huts wird bereits im Intro angedeutet, wenn man einen in eben jenem Wald sieht, wie er weggeweht wird, in dem Tom später (fast) sein Leben verliert. Erst in dieser Szene beginnt man die Symbolik des Intros zu verstehen: Wer den Hut verliert, ist ein toter Mann. Das Einzige, was Tom rettet, ist Glück. Ironisch, wenn man bedenkt, dass eben dieses ihm enorme Spielschulden eingebracht hat. Miller's Crossing hat einen kleinen Twist am Ende: Tom hat seinen Seitenwechsel nur fingiert um Caspar näher zu kommen und ihn erledigen (lassen) zu können.
SPOILERENDE!!!!!
Die Einzelheiten des Plots werden zum Schluss hin ein wenig rasch abgehandelt und bestätigen das anfängliche Gefühl, dass der Film am stärksten ist, wenn er sich auf die Figurenzeichnung konzentriert. Das Ausarbieten des Plots hat die Coen Brüder übrigens so sehr in Anspruch genommen, dass sie, um sich freizuschreiben, Barton Fink (und mit ihm einen großartiges skurilles Psychodrama) schrieben. So eine Schreibblockade hätte ich auch gerne einmal.
Wie immer in einem Coen-Film (und diese Prädikatsbezeichnung haben sich die Oscargewinner redlich verdient) zu erwarten, sind die Dialoge das Salz in der Schöne-Bilder-Suppe und entwickeln eine ganz eigene Logik:
Caspar: It's gettin' so a businessman can't expect no return from a fixed fight. Now, if you can't trust a fix, what can you trust? For a good return, you gotta go bettin' on chance - and then you're back with anarchy, right back in the jungle.
Barry Sonnenfeld meint in den DVD-Extras: "Ein schöner Film über Männer mit Hüten." Dem ist nichts hinzuzufügen. AMAZON.
Abre los ojos
Inhalt: César (Eduardo Noriega) ist ein reicher Bengel und Frauenheld. Als ihm sein bester Freund die attraktive Sofia (Penélope Cruz) vorstellt, verliebt er sich schlagartig und lässt seine aktuelle Eroberung Nuria sitzen. Die bittet César kurz darauf zu einer kleinen Spritztour und rast mit ihm in den Tod. César überlebt mit grauenhaft entstelltem Gesicht. Er verliert Sofia, findet sie wieder und unterzieht sich einer Gesichtsoperation. Doch damit beginnt erst der wahre Albtraum...
CINEMA
Trailer zu Abre los ojos:
84% bei Rotten Tomatoes, für zehn Goyas (die spanischen Oscars) nominiert (und keinen gewonnen), dafür hat er dann in Berlin gewonnen, und zog folgerichtig ein Hollywood-Remake nach sich.
Trailer zum Remake Vanilla Sky:
Eduardo Noriega spielt die Hauptrolle sehr überzeugend, ohne das Perlweiß-Gegrinse des Cruise, aber mindestens so glaubwürdig. Penélope Cruz beweist schon in diesem Film, weshalb ihr diesjähriger Oscargewinn vollkommen in Ordnung geht: Sie ist eben mehr als attraktiv. Auch Césars Papa-Psychiater, Ex-Bettgesellin und Loser-Freund spielen charismatisch auf und verleihen dem Film zusätzliche Tiefe.
Doch die wahre Meisterleistung liegt im Drehbuch und der Regie. Ich habe das Original erst nach Vanilla Sky gesehen und halte das auch für die bessere Reihenfolge für Remake-Hasser. So können sie sich erst einmal unbefangen vom Original eine Variante ansehen, bevor sie danach urteilen können, ob das Original tatsächlich besser ist, oder nur zuerst da war. Cameron Crowes (Almost Famous, Jerry Maguire) Remake werde ich mal besprechen, wenn ich den Film ein zweites Mal ansehe, bis dahin sei nur gesagt, dass beide Filme toll und sind und bei allen Gemeinsamkeiten genügend Abwandlungen bieten um beide genossen zu werden.
Als Regisseur und Ko-Autor Pedro Amenábar den Film drehte, war er erst 25 Jahre alt. Seitdem hat er unter anderem Das Meer in mir und The Others fertiggestellt. Schon in seinem Frühwerk komponiert er perfekte Bilder, die selbst eine Story, die man aus dem Remake schon kennt, so ergänzt, dass ein gänzlich neues Erlebnis entsteht. Einige Einstellungen, Kompositionen und Kamerafahrten wurden von Crowe eins zu eins übernommen und zeigen die Hollywood-tauglichkeit von Amenábars Arbeit.
Das Drehbuch ist geschickt verschachtelt aufgebaut: César erzählt seinem Psychiater hinter seiner Maske versteckt im Gefängnis von den Ereignissen, die ihn an diesen Ort gebracht haben.
In Flashbacks wird gezeigt, dass (natürlich) alles mit einer Frau begonnen hat. Nur leider der Falschen: Nuria. César hat mit einer Frau zu viel gespielt und dies wird sein Ende sein...oder doch nicht? Doch zuvor lernt er noch die Richtige kennen: Sofia. Leider ist diese mit seinem besten Freund zusammen, aber was soll der schon gegen Mr. Handsome ausrichten?
SPOILER!!!!!!!!
Am Morgen danach verwickelt Nuria César in einen furchtbaren Autounfall, wobei dieser entstellt wird (Plot Point 1). Nach den Konventionen des Mainstream-Kinos, denn dazu gehört Abre los ojos bei aller Liebe, stülpt sich Cés Ab da verschwimmt die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit. César phantasiert, sieht Menschen, die tot sein müssten, sieht sein entselltes Gesicht noch, als es schon wieder hergestellt ist. Nur für kurze Momente nach seiner OP (Middle Plot Point) ist ihm das gemeinsame Glück mit Sofia vergönnt. Doch dann verschlimmern sich seine (Alb-)Träume, bis das geschieht, was ihn schließlich ins Gefängnis bringt (Plot Point 2). Langsam glaubt selbst sein Psychiater, der eine Art Vaterfigur für ihn darstellt, an seine Phantasien. Hat etwa die (nicht sehr subtil eingestreute) Kryogenik-Firma etwas damit zu tun? Nur soviel sei verraten: Die ersten und letzten Worte des Films lauten: Öffne die Augen.
SPOILERENDE!!!!!
Fazit: Der Film gibt die Antwort auf die viel zu selten gestellte Frage: Was wäre, wenn Walt Disney einen Albtraum hätte? Ein bisschen Philip K. Dick, ein bisschen Liebesdrama, viel Psychothriller und eine frische Filmsprache, fertig ist Abre los ojos. In einer Liga mit Vanilla Sky, nicht schlechter, nicht besser. Vielleicht doch, aber dafür muss ich letzteren erst mal wieder sehen. Bis dahin: Die DVD zu Abre los ojos gibt es für 8 Euro bei AMAZON.
Cheerio
Donnerstag, 2. April 2009
Top 22 deutscher Serien, Nr. 12
12. Mord mit Aussicht (Headautorin: Marie Reiners)
Kriminalkommissarin Sophie Haas wird nicht, wie erhofft, zur Chefin der Kölner Mordkommission ernannt, sondern völlig unerwartet als Dienststellenleiterin nach Hengasch in die hinterste Eifel versetzt – ein schwerer Schlag für die toughe Single-Frau und eingefleischte Großstädterin ...
ARD
Das vom WDR betreute MmA brachte es in der ersten Staffel auf sechs Folgen und wurde um eine zweite Staffel verlängert, was sicher auch damit zusammenhängt, dass die Serie für den Deutschen Fernsehpreis und den Grimme Preis nominiert wurde. Und zurecht, denn von bieder-spießigen Unterhaltung ala Familie Dr. Kleist ist diese Crime-Comedy (oder Krimikomödie für Anglophobe) meilenweit entfernt:
Caroline Peters spielt die leicht arrogante Großstädterin mit großem Herz mit den Details, die eine Figur glaubhaft wirken lassen, Bjarne Mädel löst sich auf beeindruckende Weise von seinem Ernie-Image (auch wenn er wohl nie den Romeo geben wird). Die von "Stromberg" beziehungsweise "Zwei Engel für Amor" Comedy-erprobten Regisseure weisen schon auf den Fokus und die Stärken der Crime-Comedy hin: Die Verbrechen sind nett, aber es geht um die schrulligen Figuren und inwiefern die Großstädterin ihr Leben aufwirbelt.
Autorin Reiners bisheriges Schaffen umfasst u. a. Die Rosenheim Cops und Der Elefant. Letztere wurde genauso wie MmA von der Kölner GmbH produziert. Ursprünglich sollte MmA "Ausgerechnet Eifel" heißen (na, wer löst die Anspielung auf?), doch die ARD beschloss, der Titel sei zu regional. Trotz dieser und anderer Einmischungen der Redakteure (die oftmals nicht den blassesten Schimmer von Film und Serie zu haben scheinen) schufen Frau Reiners und die weiteren Involvierten eine wunderbare Serie.
"Großstädterin landet in Dorf und löst inmitten merkwürdiger Charaktere Mordfälle" schreit zwar nicht nach Originalität (mal ist es ein Politiker, wie in "Allein unter Bauern", mal ein Arzt, wie in "Dr. Martin"). Doch das Spannungsgefüge Stadt-Land trifft einen Nerv, denn schließlich prallen hier wirklich zwei verschiedene Welten aufeinander. Wenn das wie bei den drei erwähnten Beispielen zu unterhaltsamen Serien führt, ist das doch eine feine Sache.
Cheerio
Dienstag, 31. März 2009
Ich will diesen Film sehen!!!
Hier wird in 10 Minuten ein kompletter Film mit all seinen Höhepunkten und Wendungen in phänomenalen Bildern erzählt und geschickt mit den Genrekonventionen des Horrorthrillers gespielt. Ich werde diesen Trailer noch oft anschauen
and again
and again
and again
and again
...
Ich bin gespannt auf die noch härtere Fortsetzung: "Der Nagelscherenschlitzer".
Ok, der war schlecht. Bessere Ideen dürfen gerne in die Kommentare.
Cheerio
Top 22 deutscher Serien, Nr. 13
13. Zwei Engel für Amor (David Safier)
Kim jobbt im Café Engel. Als sie plötzlich von dem Marmor-Barockengel angequatscht wird, den Café-Chef Schiff angeschleppt hat, ändert sich ihr Leben. Liebesgott Amor, in die Statue verbannt, engagiert Kim als Botschafterin in Sachen "Liebesglück". Als Liebes-Agentin bekommt Kim Verstärkung von dem Schauspieler Max. Auch er kann den Engel sprechen hören.
ARD
Safiers Nachfolgeserie zu BERLIN, BERLIN schaffte es nur auf 16 Folgen. (Warum muss ich bei jeder zweiten guten Serie mit einem "nur" im Satz beginnen?) Dabei klingt alles so gut (und ist es ja auch): Einmal mehr von Studio Hamburg pr oduziert, für den Grimme Preis nominiert, mit Theresa Scholze (gerade in ihrer eigenen Telenovela ALISA-Folge deinem Herzen zu sehen und manchem vielleicht aus dem unglücklichen "Popp dich schlank in Erinnerung) und aus BERLIN, BERLIN oder STERNENFÄNGER bekannten Schauspielern top besetzt und sogar der Spiegel fühlte sich "auf ungewohnt unterhaltsame Weise" zerstreut.
Natürlich ist Kim noch in ihren Ex verliebt und natürlich ist er nicht der Richtige für sie und natürlich ist der Typ, den sie anfangs nicht leiden kann und den langsam besser leiden kann, der Richtige, auch wenn dieser das anfangs auch noch nicht weiß. Business as usual, aber witzig-spritzig-charmant, mit sympathischen Figuren, einem perfekt animierten Engel und einem Autor dahinter, der als einer der wenigen versteht, wie man eine lockere, aber nicht belanglose Serie schreibt. "Lolle" Felicitas Woll gibt sich übrigens auch kurz die Ehre. Kaufen bei AMAZON.
Oder vorher nochmal einen Clip gefällig?
Cheerio
Top 22 deutscher Serien, Nr. 14
14. Hilfe! Hochzeit!
Vorfreude ist ja eigentlich die schönste Freude -besonders, wenn es die Vorfreude auf die bevorstehende eigene Hochzeit ist! Dass die letzten Tage vor der Eheschließung aber auch katastrophal, nervenaufreibend und nahezu tödlich sein können, zeigt die neue siebenteilige Sat.1-Comedy-Serie "Hilfe, Hochzeit! -die schlimmste Woche meines Lebens" mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle des Bräutigam in spe.
Brainpool (Auch: Dr. Psycho, Stromberg,...)
Eine deutsche "Reimagination" der britischen Comedy THE WORST WEEK OF MY LIFE. Mal wieder kein originär deutscher Stoff, aber trotzdem sehr unterhaltsam, wobei auch hier, wie bei DR. MARTIN gilt: Vielleicht ist es besser, wenn man das Original nicht kennt. Der immer großartige Christoph Maria Herbst, der uns in dieser Liste natürlich nochmal begegnen wird, übernimmt einmal mehr die Rolle eines britischen Schauspielers und tut dies mit der komödiantischen Leichtigkeit und Perfektion des besten deutschen Komikers. Ulrike C. Tscharre war auch überzeugend, auch wenn ihre Rolle genrebedingt natürlich weniger hergibt. Anna Fischer und all die anderen Nebendarsteller, die man alle "schon mal irgendwo" gesehen hat, spielen ebenso frisch auf.
Die Serie brachte es im Gegensatz zum Original leider nur auf sieben Folgen: Auf die Frage, ob die Bücher des BBC-Originals 1:1 adaptiert wurden, antwortet Herbst:
Ganz so einfach war es nicht. Die große Aufgabe unserer Autoren Frank Schmeißer und Sonja Schönemann bestand darin, bei ihrer Übersetzung dem Witz und dem Wesen des Originals gerecht zu werden und trotzdem jede Episode einzukürzen, denn die BBC hatte 30 Minuten pro Folge zur Verfügung, und wir nur zwischen 23 und 25. Hinzu kommt, dass die englische Sprache einfach fluffiger und knapper ist. Im Deutschen macht man einfach mehr Worte. Die eine oder andere Figur, die dramaturgisch nicht so wichtig ist, wurde deshalb bei uns gestrichen. Nicht nur wegen dieser gemeisterten Herausforderungen ist das Ergebnis wirklich sensationell.
Die beiden Autoren/Übersetzer/Adapteure haben zuvor je an einer Folge Stromberg gearbeitet. Frau Schönemann arbeitet nun an DER KLEINE MANN mit (einer Serie, deren erste Folge mir sehr gut gefallen hat!). Herr Schmeißer war zuvor u. a. in "Der große deutsche Prominenten-Buchstabiertest" involviert. Ok, das war gemein...aber wahr. Bei der Vita mag man mir verzeihen, wenn ich vermute, dass die Bücher des Originals zu großen Teilen übernommen wurden. Was ja nicht schlecht ist, wenn man das Original eine so schöne Screwball-Komödie im Serienformat ist. Jeder Tag der schlimmsten Woche im Leben der Hauptfigur bereitet Schadenfreude und erinnert in ihren besten Momenten an "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich", nur eben britischer.
Trailer und DVD gibt es wie immer bei AMAZON.
Cheerio
Donnerstag, 26. März 2009
Vor dem Dreh kommt das Buch
Wichtiger als jeder noch so schlaue Tipp eines noch so erfahrenen Autoren ist es Drehbücher zu studieren. Davon gibt es heutzutage reichlich kostenlos im Netz, etwa bei Script-o-rama.
Diverse Scripts zu einigen der besten US-Serien finden sich unter:
zen134237.zen.co.uk/
Sollte der Film oder die Serie nicht zu finden sein, die ihr analysieren wollt, dann versucht es einfach mal bei AMAZON, denn stellenweise (SOPRANOS) wurden die Scripts auch "offiziell" veröffentlicht.
Trotzdem hier noch ein nostalgischer Beitrag für alle Fans von CHEERS, die nicht hier sind um zu arbeiten. Norm, Malone, Frasier,...was für fein gezeichnete Figuren.
Warum in CHEERS nie einer für sein Bier bezahlt hat.
Und als Abschluss des Linkrundumschlags noch TV Tropes, wo man sich in lockerem Ton über die Konventionen in Fernsehen (und Film!) informieren kann.
Cheers
Mittwoch, 25. März 2009
Emmas Glück
Widerlich. Todtraurig. Langsam erzählt.
Wenn das nach eurer Art Film klingt, dann...habt ihr einen merkwürdigen Filmgeschmack. Aber keine Bange, ihr seid nicht allein. Denn EMMAS GLÜCK hat mir extrem gut gefallen und auf den passt diese Beschreibung ganz hervorragend. Im Prinzip ist eine Liebeskomödie, in der einer todkrank ist. Haha.
Hier der Trailer:
Der Film wurde für den Deutschen Filmpreis nominiert und Jürgen Vogel gewann den bayrischen Filmpreis. Jördis Triebel spielt Emma unfassbar sympathisch, natürlich, exzentrisch, sinnlich, witzig, mitfühlend, energisch,...ohne je einen falschen Ton zu treffen. Die beiden Darsteller haben übrigens auch beide schon an der großartigen Serie KDD mitgewirkt, aber soweit ich mich erinnern kann, teilten sie keine Szene. Hier besteht fast der ganze Film aus Szenen zwischen den beiden, auch wenn die detailreich gezeichneten Nebenfiguren ihr Übriges zum Gelingen des tollen kleinen Films beitragen: Gerade Hinnerk Schönemann überzeugt einmal mehr als grenzdebiler, aber doch liebenswerter Bulle (siehe Dr. Psycho). Man möchte ihn fast in keiner anderer Rolle mehr sehen, so sehr hat er sie perfektioniert.
Ruth Thoma, die das Drehbuch zusammen mit Claudia Schreiber nach deren Roman verfasst hat, ist einer der Stars der deutschen Drehbuchszene (wenn es so etwas wie Stars in der Drehbuchszene geben würde): Kebab Connection, Erbsen auf halb 6 und leider auch das so vor sich hinplätschernde Drehbuch zu Solino stammen von ihr. Und gerade dafür hat sie den Bayrischen Filmpreis gewonnen...
Ich möchte noch auf die sehr schöne Kritik von Schnitt verweisen. Auf Formulierungen wie "im fast schon Soderberghschen Parallelschnitt" müsst ihr hier leider (noch) verzichten. Ich arbeite daran. Doch in zwei Punkten muss ich der Autorin widersprechen: EMMAS GLÜCK besteht sicher nicht (einmal zum Teil) darin, dass sie ihre Freiheit Max gegenüber behaupten kann. Vielleicht bin ich auch zu romantisch veranlagt, als dass ich eine so harte feministische Betrachtungsweise nachvollziehen kann. Oder es liegt einfach daran, das sich ein Mann bin.
Der zweite Punkt ist die Meinung, die komödiantischen Elemente würden die tragischen untergraben. Doch wieso soll hier nicht funktionieren, was meiner Meinung nach in WIT von HBO und nach Meinung der meisten Kritiker in DAS LEBEN IST SCHÖN gelungen ist? In EMMAS GLÜCK werden die lauten komödiantischen Momente, als der Film (und Max) sich seinem Ende nähert, reduziert und dienen nur noch als kleine Verschnaufspausen in einem dritten Akt, der sich lange, vielleicht ein wenig zu lange, hinzieht.
Doch auf der anderen Seite sind es gerade dieses Draufhalten auf das Eklige, das Verharren im Schmerzlichen und betont Langsame, die diesen Film so großartig machen.
Lust bekommen? Amazon.
Dienstag, 24. März 2009
Autoren im Netz
www.janeespenson.com
Der mit Abstand beste Blog in dieser Liste. Abgesehen davon, dass Espenson an Buffy, Firefly, Angel, Battlestar Galactica und vielem mehr gearbeitet hat, war (leider leider ist der Blog eingestellt) sie immer daran interessiert ihren Lesern die Kunst/das Handwerk des Drehbuchschreibens zu erläutern und näher zu bringen. JEDER, der eines Tages mal selbst ein Drehbuch verfassen möchte, sollte gezwungen werden, das gesamte Archiv zu durchstöbern. Und als Bonus erfährt man, was sie mittags so gegessen hat.
http://leegoldberg.typepad.com/
Der Tyxp heißt nicht typepad, sondern Lee Goldberg und ist ein Veteran unter den Krimiautoren. Seine letzten Arbeiten an MONK waren zwar eher mein Fall als DIAGNOSE: MORD, aber seine Vita ist schon beeindruckend. Er wurde von der deutschen Action Concept ein paar Mal nach Deutschland geholt, um den deutschen Autoren das Serienhandwerk beizubringen. Was es gebracht hat, kann jeder für sich selbst beantworten. Auf einem dieser Tripps dürfte er dann auch auf die Idee gekommen sein, einen der Tie-In-Romane zu MONK in Deutschland anzusiedeln. Wie immer dürfte das Ganze im Original besser sein. Außerdem hat er wie manche der anderen Autoren auch, einige seiner Arbeitschritte auf dem Weg zum Drehbuch hochgestellt. Exposees, Character Guidelines, Konzepte,...
www.wortvogel.de
Torsten Dewis Blog wäre auch lesenwert, wenn er nicht einer der erfolgreichsten deutschen Autoren wäre. LOTTA IN LOVE, MÄRCHENSTUNDE, HOPE, LOST CITY RAIDERS,...Man muss nicht alles lieben, was gemacht hat (das tut er selber nicht), aber sein Hintergrundwissen über die Film- und Fernsehlandschaft ist erstaunlich und so in Deutschland einzigartig. Von ihm liest man sogar gerne über eine Altbausanierung!
www.johnaugust.com
Tolle, leider selten aktualisierte Seite, aber in der How-To-Leiste gibt er einige sehr wertvolle Tipps und ist dabei immer witzig. Autor hinter den Drei Engel für Charlie-Filmen, Big Fish,...
www.neilgaiman.com
Hat die erfolgreichste Graphic Novel aller Zeiten geschrieben: Sandman. Ist der Autor der Vorlage zu dem bald erscheinenden Film Coraline. Hat tausend andere Dinge geschrieben, unter anderem auch die Vorlage zu dem großartigen Stardust. Eher ein Blick in den Kopf des Autors als wirklich hilfreich.
http://kenlevine.blogspot.com/
Hat an MASH, CHEERS, FRASIER, THE SIMPSONS, WINGS, EVERYBODY LOVES RAYMOND und DHARMA & GREG gearbeitet. ...
http://complicationsensue.blogspot.com/
Kein so erfolgreicher Autor wie der Rest, aber ein respektierter Ratgeber und daher auch eine wichtige Quelle.
http://anonymousassistant.wordpress.com/
Wie der Name schon sagt: Der Blog einer anonymen Produktionsassistentin, der aus anderer Perspektive zeigt, wie hinter den Kulissen zugeht.
Als Einstieg empfehle ich Writersroundabout. Auch hier handelt es sich nicht um eine erfolgreiche Serienautorin, aber es werden zahlreiche grundlegende Dinge erwähnt. Und danach gleich ein Interview mit der emmy-nominierten Ratgeberin Ellen Sandler lesen!
Ich kann allen Fans und vor allem Drehbuchinteressierten nur ans Herz legen die Blogs nach für sie sinnvollen Informationen zu durchkämmen und natürlich auch auf die Links auf deren Seiten zu achten. Manche sind natürlich auch einfach nur unterhaltsam, aber da smüsst ihr selbst herausfinden ;)
Wer immer noch nicht genug hat, kann auch noch http://chuckpalahniuk.net/ besuchen. Die Seite des Autors von FIGHT CLUB wartet auch mit Interviews mit anderen tollen Autoren wie Brian K. Vaughan auf. Und Quantum Storytelling habe ich gerade erst entdeckt, scheint aber auch lesenswert zu sein. Und dann gibt es natürlich auch noch diverse Autoren-Blogs auf den Webseiten ihrer Show, wie etwa von Grey's Anatomy. Falls ihr immer noch nicht genug habt, dann besucht einfach mal die Sites der Major Networks ABC, NBC, CBS und FOX oder von Basic Cable Sendern wie F/X, TNT und USA NETWORK. HBO und SHOWTIME helfen da leider nicht weiter.
Cheerio
Montag, 23. März 2009
Top 22 deutscher Serien, Nr. 15
15. Berlin, Berlin (David Safier)
Lolle (Felicitas Woll) kommt als "Landei" in die Großstadt Berlin und kämpft dort mit den Schwierigkeiten, die das Erwachsenwerden mit sich bringt: in der Liebe, im Job und im Studium. Mit viel Charme und Energie, aber meist ohne einen Plan nimmt sie ihr Leben in Angriff. Reichlich Verwirrung stiften ihre WG-Mitbewohner: ihre ehemals große Liebe Sven und die durchsetzungsfähige Sarah. Zusätzlich sorgen Svens bester Kumpel Hart und Lolles Freund Alex dafür, dass es Lolle nicht an Abenteuern mangelt.
Studio Hamburg (mal wieder)
Rose d'Or, Internationaler Emmy, Deutscher Fernsehpreis. Und das alles für eine ARD-Comedyserie am Vorabend. Die Tradition der anspruchsvoll unterhaltenden Comedy in der ARD hielt bis vor kurzem nur noch "Türkisch für Anfänger" aufrecht. Nicht unerwähnt soll dabei "Sternenfänger" (mit den sehr jungen Pocher und Tschirner) bleiben, das aber der Definition eines "Guilty Pleasure" sehr nahe kam.
Die Serie lief vier Staffeln lang von 2002-2005 mit Kullerauge Felicitas Woll, Jan Sosniok, Matthias Klimsa (in einer Rolle, die nicht viele Deutsche spielen könnten ohne lächerlich zu wirken), der herrlich schnoddrigen Rhea Harder, und Alexandra Neldel in einer Gastrolle, als sie noch nicht "Verliebt in Berlin" war,...
David Safier, zuvor nur durch zwei Folgen Mein Leben & ich positiv aufgefallen, schuf mit BB eine Serie mit immens symphathischen Figuren, die sich meist ohne in übertriebene Panik zu verfallen durch ihre tumulten Plots bewegen. (Das deutsche Comdygenie Ralf Husmann hat sich hier anscheinend auch schon erste Sporen verdient.) Die romantischen Verwicklungen wurden natürlich bis zur Schmerzgrenze ausgereizt, doch durch den deutschen (und trotzdem funktionierenden) Witz und die für deutsche Verhältnisse geradezu revolutionäre Integration von Comicsequenzen hat BB einen ganz eigenen Ton gefunden. Von wievielen deutschen Serien kann man das schon sagen?
Abonnierter Regisseur Sven Unterwaldt jr. ist inwzischen zum Kinoregisseur geworden: U-900, Siegfried und die beiden 7 Zwerge-Filme stammen von ihm. Er ist also zu Größerem (aber nicht gerade Besserem) aufgestiegen. Ich hoffe seine Entwicklung zeigt uns nicht die Zukunft deutschen "Humors"...
Safiers zweite Serie, der leider kein längeres Leben gegönnt war, wird als nächstes besprochen. Auch als Romanautor ist Safier übrigens sehr erfolgreich: Sein Erstlingswerk "Mieses Karma" verkaufte sich so gut, dass es inzwischen einen zweiten Roman von ihm gibt: "Jesus liebt mich". Letzteres werde ich besprechen, sobald ich dazu komme es zu lesen, was aber noch eine Weile dauern kann. Wer lieber guckt als liest, kann jetzt BB nachholen.
Cheerio
Donnerstag, 19. März 2009
Gewalt, Thesenstreit und Videos
Blut spritzt – und ich habe Angst. So viel Blut, so viel sinnlose Gewalt, abgetrennte Köpfe und durchsiebte Leiber! Da muss einem doch Angst und Bange werden. Angst, dass einem all dies genommen wird! So geht es jedenfalls mir, wenn ich die aktuelle Diskussion um das Verbot von Ego-Shootern lese. Denn wenn diese erst verboten sind, ist der Schritt zur Filmwelt kein großer mehr. Auch wenn erstere sich durch ein höheres Maß an Interaktivität auszeichnen und daher schneller in der (verzeihen Sie mir das Wortspiel) Schusslinie stehen, sehen wir uns doch vor eine grundlegende Frage gestellt:
Schaden Gewaltdarstellungen in fiktionalen Welten den Menschen in dieser unser realen Welt? Und aus persönlicher Vorliebe möchte ich präzisieren: Führt der Konsum von Filmen, in denen Gewalt ein vielleicht sogar zentrales Element darstellt, zwangsläufig oder zumindest tendenziell zu einem höheren Gewaltpotential bei Menschen?
Es steht außer Frage, dass Gewalt in Filmen tagtäglich allein in Deutschland Millionen Menschen erreicht und daher ist die Frage, wie diese wirkt, nur legitim. Gerne wird die Anzahl der Gewaltakte während eines Spielfilms gezählt. Doch von der reinen Existenz solcher Szenen, und mögen sie noch so zahlreich sein, sollte nicht der kausale Schnellschuss gewagt werden, dass diese dem braven deutschen Rezipienten die Unschuld rauben.
Die Empfehlungen des Jugendschutzes müssen natürlich eingehalten werden, da junge Menschen leichter zu beeinflussen sind. Doch ab einem gewissen Alter stellt sich für mich die Frage nach der Eigenverantwortung in Bezug auf das eigene Handeln. Eine Aussage wie „Das hab ich in einem Film gesehen!“ nach einer gewalttätigen Handlung verschreckt natürlich einige Menschen, die sich nicht vorstellen können, wie jemand eine solche Tat begehen konnte. Doch inwieweit ist eine derart tröstliche Lösung wissenschaftlich beweisbar?
Die existierenden Thesen zu dem Thema gehen mal davon aus, dass Menschen die gesehene Gewalt nachahmen wollen, dann wieder davon, dass sie abschreckend wirke. Mal kommt die Gewalt auf der Leinwand einer Ersatzbefriedigung gleich, dann ist sie wieder das reale Gewalt auslösende Moment. Und während die Wissenschaftler sich noch einzig in ihrer Uneinigkeit eins sind, formiert sich unter dem Banner der Moral eine Phalanx der Entschlossenen: Eltern, die wollen, dass ihr Schatz noch möglichst lange vor der kalten Welt da draußen beschützt wird, bieten Politiker rigide Vorschriften, was zumutbar ist.
Doch was ist schon noch zumutbar? Die Behörde, die in den USA für die Altersbegrenzung zuständig ist, findet es etwa in Ordnung, wenn gezeigt wird, wie Menschen erschossen werden, doch das dabei fließende Blut darf nicht gezeigt werden. Die geradezu perverse Ironie ist also: In den USA ist die Entwicklung nun soweit vorangeschritten, dass Filme, die von Gewaltdarstellungen leben, entweder nicht mehr finanzierbar sind, weil sie eine zu hohe Einstufung erhalten haben, oder sie müssen die Folgen der Gewalteinwirkung verschweigen. Dass die Konfrontation mit eben diesen vielleicht die abschreckendere Wirkung hätte als jedes Verbot, sollte den Zuständigen mal jemand in den Schädel prügeln…oh, verzeihen Sie. Ich habe wohl wieder zu viel ferngesehen.
Blut spritzt – und ich habe Angst. So gesehen haben die Moralapostel und Panikmacher wohl recht mit ihren kausalen Wirrwarrerklärungen. Nur habe ich weder Angst vor Jugendlichen, die schon mal ihre Waffen wetzen, noch davor selbst zum willenlosen Opfer des Netzhaut-Bombardements zu werden. Solange die wissenschaftlichen Untersuchungen zu dem Thema keine befriedigende Lösung bieten, ist die einzige Waffe die ich in diesem Zusammenhang fürchte die Schere der Zensur.
„Die Zukunft zeigt sich in uns…“
„lange bevor sie eintritt.“ Dieses Zitat von Rainer Maria Rilke deutet darauf hin, dass wir Menschen vielfach die Wirkung von etwas erst einschätzen können, wenn es bereits zu spät ist. Auf den heutigen immensen Medienkonsum bezogen ergibt sich daraus die gesellschaftlich relevante Frage, ob, und wenn ja wie, uns dieser beeinflusst. Denn wenn sich etwa durch die Rezeption von medialer Gewalt in den Menschen etwas ändert, das erst in Zukunft offenbar wird, dann ist dies insbesondere im Hinblick auf Kinder und Jugendliche, die früh und oft ohne ausreichende Medienerziehung Medien nutzen, genau zu untersuchenden.
Im Rahmen dieses Essays soll ein Gedankenanstoß gegeben werden sich mit der Wirkung von Gewaltdarstellungen in Filmen auseinanderzusetzen, mit einem Fokus auf die Wirkung auf Kinder und Jugendliche.
Zu dem Thema existiert eine interessante Studie: „Lustige Gewalt? Zum Verwechslungsrisiko realer und inszenierter Fernsehgewalt bei Kindern durch humoreske Programmkontexte.“ Das Zusammenspiel der Elemente Gewalt und Humor ist bisher selten untersucht worden. Zwar wurde sehr viel über Filme spekuliert, die mit diesem Spannungsfeld spielen, jedoch wurden selten Kinder oder Jugendliche in eine entsprechende Studie einbezogen. Eine der wenigen Arbeiten, die sich mit Gewalt im Kontext von Humor auseinandersetzte, ist die von Jablonski und Zillmann (1995): Aufbauend auf der Beobachtung, dass in modernen Actionfilmen immer stärker auch humorvolle Momente mit aufgenommen werden, entwerfen sie die Forschungsfrage, ob das Hinzufügen von humorvollen Elementen in Gewaltszenen zu einer Entschärfung der Gewalthandlung führe. Dahinter steht die Befürchtung, dass solche Szenen Gewalt alltäglich werden lassen werden könnten. 90 Frauen und Männer sollten vier Filmszenen hinsichtlich ihres Gewaltgehaltes einschätzen. In einer dieser Szenen waren nur Gewalthandlungen zu sehen, in einer anderen wurde die Gewalt mit Humor verbunden.
Die Befragten sollten nach dem Ansehen des Films unter anderem beurteilen, wie gewalttätig die Handlungen gewesen seien und ob die Gewalt gerechtfertigt sei. Es gab klare geschlechtsspezifische Unterschiede in der Form, dass die befragten Frauen die Gewalt weniger rechtfertigten als die befragten Männer. Zum anderen zeigte sich, dass durch das Einflechten humorvoller Elemente in Gewalthandlungen die Gewalt selbst harmloser schien. Durch diese Untersuchung konnte also die These unterstützt werden, dass es durch die Verbindung von Gewalt und Humor zu einer Verharmlosung der Gewalt kommen kann.
Eine andere Studie fand heraus, dass Kinder nicht nur emotional auf Gewaltdarstellungen reagieren, sondern auch rasch moralische Urteile fällen. So empfanden sie beispielsweise die Gewalt gegenüber einer Schwester in einem Krankenhausdrama als besonders schlimm, weil es sich um eine hilfsbereite Frau handelte, die zudem in einem scheinbar sicheren Raum arbeitete und sich gegen mehrere Angreifer erwehren musste.
Die Studie zeigt, dass Kinder schon in diesem Alter genau wissen, was Gewalt für sie bedeutet. Sie können das, was sie sehen, interpretieren, sind in der Lage Realität und Fiktion zu trennen und fähig moralische Urteile durch das „lesen“ von Bildern zu entwickeln. Die Verantwortlichen sollten deshalb im Auge behalten, was Kindern besonders gewaltsam erscheint. Die Untersuchung legt nahe, dass mediale Gewaltdarstellungen direkten Einfluss auf Kinder und Jugendliche nehmen können. Andererseits ist ihr Urteilsvermögen relativ früh zu einem gewissem Teil ausgebildet, so dass Ereignisse wie in Wennenden nicht vorschnell zu erklären sind.
Das Beispiel der ersten Studie zeigt, dass Gewaltszenen in ihrem Kontext zu untersuchen sind. Die zweite Studie macht deutlich, dass Kinder grundsätzlich in der Lage sind den Kontext einer Gewaltdarstellung in ihre Urteilsbildung mit einbeziehen. Von der rein numerischen Zahl an Gewaltszenen in einer Sendestunde auf irgendeine Gefahr zu schließen sollte damit der Vergangenheit angehören.
Donnerstag, 12. März 2009
Die heißen Hits des restlichen Kinojahres
6. Up (Mai)
Der neue Pixar-Film. Mit einem mürrischen alten Mann als Protagonist. Der sein Haus per tausend Ballons in die Lüfte rettet. Warum lest ihr noch weiter nach PIXAR?!?!?! Der Trailer hat die Filmgemeinde nach dem enttäuschenden "Cars" wieder ekstatisch auf den Neuen Pixar werden lassen. Mich auch. Pixar schafft es immer wieder die detailreichste Animation mit den interessantesten Charakteren und vier Wagenladungen Humor zu paaren.
5. Inglorious Basterds (August)
Der neue Tarantino. Mit BRAD als Nazi-schlachtendem Soldaten. Zusätzlich mit Eli Roth (Regisseur von Hostel und Darsteller in Death Proof), BJ Novak (aus der US-Version von "The Office", Mike Myers ("Groovy, baby"), Diane Kruger (der schönsten Frau der Antike). "Bastards" lautschriftlich mit "Basterds" geschrieben. Danach bin ich sowieso dabei.
4. Funny People (Juli)
Der neue Apatow. Mit Adam Sandler (Spanglish, Wutprobe), Seth Rogen (Freaks & Geeks, Beim ersten Mal), Leslie Mann (Apatow-Filme), Eric Bana (Hulk, Star Trek). Es geht um einen Comedian, der denkt, dass er bald sterben muss und dementsprechend sein Leben lebt. Doch dann geschieht etwas furchtbares: Er wird noch lange leben. Was nun? Apatow wollte einen todernsten Film machen, der noch lustiger sein soll als seine Comedys. Ich wünsche ihm Glück. Witzig ist er ja, wie in diesem Video der FunnyOrDie-Hintermänner zu sehen ist:
The Announcement with Will Ferrell, Adam McKay & Judd Apatow
3. Terminator: Erlösung
Der neue McG. Ok, noch nicht so das Hammerargument. "Der neue Terminator" funktioniert da bei mir schon besser. Mal abgesehen davon, dass der zweite ein Meisterwerk ist, der erste und ja, sogar der dritte mir auch sehr gut gefallen haben, ich die Serie "Terminator- The Sarah Connor Chronicles" liebe (aufgrund des Hollywood-Autors Josh Friedman viel intelligenter als man befürchtem musste) und sogar ein paar der Comics gelungen finde, ist McG aber kein sooooo schlechter Regisseur: Der erste "3 Engel für Charlie" war prima, wenn auch nicht gerade tiefgreifend. Er ist halt der Produzent von "Pussycat Dolls Present: Girlicious". Hm...langsam habe ich kein gutes Gefühl mehr. Trotzdem ist das Franchise IMHO noch lange nicht ausgereizt und das Universum immer noch faszinierend. Zudem ist der Cast nicht eben schlecht: Christian "We're fucking done professionally" Bale,
Sam Worthington (bald Avatar), und Bryce Dallas Howard (Spidey 3, The Village). Daumen drücken!
2. Star Trek (Mai)
Der neue Abrams, also dem Creator hinter Felicity, Alias und LOST, dem Autoren von In Sachen Henry und dem Regisseur des besten Mission: Impossible-Films (3). Ih werde zwar nie vergessen können, dass er Cloverfield (spei) produziert hat, aber verzeihen kann ich ihm. So bin ich. Dazu ein feiner Cast mit Pegg (die britische Serie Space, kaufen!!!!), Winona (Die diebische Elster und Edward mit den Scherenhänden), Eric Bana und überzeugend wirkenden Jungdarstellern in den Hauptrollen. Was spircht sonst noch für den Film? Für mich vor allem, dass er von Non-Trekkies für Non-Trekkies gemacht wurde. Ist meines Erachtens eine gute Entscheidung, da Star Trek genügend ikonische Figuren hat, um ohne Insider-Storys ein großes Publikum außerhalb der Nerds anzuziehen. Oh, und der beste Trailer seit dem Trailer zu Mission: Impossible 3.
1. Avatar (Dezember)
Der neue Cameron. Ohne Zweifel DER Hit des Jahres, sofern er auch dieses Jahr noch in Deutschland startet. Bei Screenrant gibt es ein paar mehr Infos. Einen Trailer gibt es leider noch nicht, aber mal ehrlich: Muss der erste Spielfilm von James-Termintor-Aliens-Abyss-True Lies-Fucking Titanic!-King of the world-Cameron seit 12 Jahren wirklich beworben werden? Ich denke nicht. Das ist übrigens sein ganzer Name. Es geht wohl um den Kampf einer Gruppe Menschen gegen Aliens. Von mir aus könnte es auch um Lemuren vs. Hausstaub gehen. Der James, der macht das.
Der Sonderpreis geht übrigens an Big Man Japan, zu dem ich nichts weiter sage, weil ich euch die Überraschung nicht verderben will. Warum Sonderpreis wird klar werden, wenn ihr den Trailer gesehen habt.Und ja, mir ist klar, dass ich einen sehr popkulturell geprägten Geschmack habe, aber die kleinen Filmperlen, die mich dieses Jahr noch begeistern werden, entdeckt man immer erst im Kino. Nicht die schlechteste Art...
Die Starttermine beziehen sich auf die US-Termine.
Cheerio
Mittwoch, 11. März 2009
Aktuelle Serien
MONTAG
Pro7
Simpsons
Lost (zu dem noch so einiges kommen wird, keine Sorge)
Fringe ab dem 16.3.
DIENSTAG
RTL
(hab immer noch die erste Staffel von House hier rumstehen)
Monk
Comedy Central
Ehe ist...(gefolgt von Dharma und Greg: jeden Werktag)
MITTWOCH
Pro7
Desperate Housewives
für Pushing Daisies ist es jetzt leider zu spät, aber dafür kommen ja bald die Ärzte von Grey's Anatomy und Private Practice wieder
VOX
Falls es mehr wie in der ersten und weniger wie in der zweiten Folge weitergeht, dann auch Life
Comedy Central
It's always sunny in Philadelphia, gefolgt von...na?
DONNERSTAG
RTL
CSI (das einzig Wahre!)
Prison Break
Comedy Central
The Sarah Silverman Program
FREITAG
Arte
KDD (in der Wiederholung, aber verdient es trotzdem erwähnt zu werden...und wird auch in meiner Top 22 der besten Serien noch auftauchen)
BR
Franzi (und gleich noch eine deutsche Serie zur Ehrenrettung)
SAMSTAG
Pro7
Two and a half men (ehemals Mein cooler Onkel Charlie)
How I met your mother
ORF1 (schön ist es im Süden Deutschlands!)
Alles Betty (wenn mal gerade keiner Ski fährt)
SONNTAG
SAT1
Mentalist
Theaterkanal (ja, ich scanne die Fernsehzeitschrift sehr genau)
Slings & Arrows (unbedingt jetzt in diese kanadische Produktion reinschauen!!!)
Und: Für Nostalgiker kommt werktäglich auf Arte Mit Schirm, Charme und Melone. NCIS und Torchwood kann ich noch nicht bzw. noch nicht wieder beurteilen, Battlestar Galactica am Mittwoch ist aber Pflichtprogramm für jeden, der sich nicht die DVD-Boxen zugelegt hat.
Und dann gibt's noch quer durch alle Sender durch Wiederholungen von Nip/Tuck, Malcolm mittendrin, Scrubs, Chaos City, Two and a half men, King of Queens, Die Nanny, Gilmore Girls und auf Comedy Central kommen die witzigsten Sitcoms wie Frasier und Alle lieben Raymond, sowie Die Daily Show. Letzteres kann man kostenlos (und legal!) viermal die Woche komplett sehen.
So schlecht ist das Fernsehprogramm vielleicht doch nicht...
Cheerio
Dienstag, 10. März 2009
Genial!!!!
http://www.sendspace.com/file/cnoe3r
Cheerioso!
Top 22 deutscher Serien, Nr. 16
Die Spiegelkritik kann ich nicht mal ansatzweise nachvollziehen:
Selbstjustiz nach Art des ZDF: Als kultivierter Staatsanwalt im Ruhestand knöpft sich Friedrich von Thun in der Krimi-Komödie "Dell & Richthoven" böse Bonzen vor, die er vor Gericht nicht drangekriegt hat – eine bieder-bräsige Rachephantasie für Otto-Normal-Verbraucher.
Bei D&R handelt es sich um eine ZDF-Hauptabendserie, die es leider nur auf vier Folgen gebracht hat. Danach wurden aufgrund schlechter Quoten keine weiteren Fogen dieser sehr charmanten Comedy um vier Robin-Hood-Betrüger bestellt. Schade um die einfallsreichen Betrügereien und einen tollen Cast um Serienstar Christoph M. Ohrt, Friedrich von Thun, Kathrin Sass und Annalena Duken. Alle spielen mit soviel Spaß an der Sache...als wüssten sie, dass es bei den vier Folgen bleiben würde. Der ZDF-Redakteur für die anspruchsvolle Serie, Axel Laustroer, steckt auch wieder hinter dieser kurzlebigen Serie.
Michael Illner, Autor zweier Folgen ist seitdem bei Soko Köln gelandet. Warum überrascht es mich nicht, dass ein Autor, der mehr drauf hat als Krimistandard-Ware am Fließband zu entwickeln, von einer originellen aufwändig produzierten Serie wie D&R zu Soko Köln wechselt. Vielleicht bin ich ja auch zu hart gegenüber Soko Köln, da ich sie noch nie angeschaut habe, aber es gibt halt einfach auch noch etwas anderes als Krimis. Oder?
Mehr fällt mir zu nur vier Episoden leider nicht ein. Ich hätte gerne (über) mehr geschrieben.
Hier noch die nette ZDF-Site zur Serie. Möglichkeiten sie anzusehen gibt es im Moment leider keine.
Cheerio
Der Mann hinter den WATCHMEN: Alan Moore
Der Autor, auf dessen gefeierter Graphic Novel WATCHMEN basiert, unter anderem wurde diese als einziger Comic in die "Die besten 100 Bücher aller Zeiten"-Liste des Time Magazin aufgenommen, ist einer der profiliertesten Comicautoren aller Zeiten. Er hatte sogar einen Auftritt bei den Simpsons. Leider kann ich nur zu seinem Werk "The Killing Joke" etwas sagen, da WATCHMEN bei mir ja noch ungelesen im Regal steht. Ich elendiger Sünder!!!
"The Killing Joke" ist der perfekte Comic für Nicht-Comic-Fans, denen "The Dark Knight" gefallen hat. Neben "The Dark Knight Returns" von Frank Miller gilt TKJ als definitive Batman-Story und wartet mit einem perfekten, psychopathischen, düster gezeichneten Joker auf. Für alle mit Interesse daran, wie ein Comic geschrieben wird, hier ein Auszug aus Moores Skript. Sehr interessant!
Seine sonstigen "graphischen Novellen" verdienen sicherlich ebenso diese Bezeichnung und sollten wohl jedem erwachsenen Fan von Comics bekannt sein. Ich jedenfalls gelobe Besserung!
Als kleiner Anreiz hier die wichtigsten seiner Werke: "From Hell" (recht cooler Film), "Die Liga der Außergewöhnlichen Gentlemen" (grottig), "V for Vendetta" (toller, wenn auch fehlerbehafteter Film) und sein neuestes "Lost Girls" (der aufgrund seines Inhalts wohl niemals eine Verfilmung erfahren dürfte).
Hier gibt es noch ein Interview mit Moore über sein neustes Werk für Erwachsene. Eigentlich sagt das oberste Bild ja schon vieles über Moore, aber man sollte sich auch die Informationen der Wikipedia nicht entgehen lassen (die übrigens recht hohe Standards der Qualitätskontrolle besitzt, war selbst überrascht das zu erfahren). Ein Highlight: Er glaubt an einen Schlangengott, obwohl er weiß, dass es Quatsch ist.