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Dienstag, 7. April 2009

Abre los ojos

...oder Öffne deine Augen...oder Open your eyes...oder Virtual nightmare...oder Permanent Midnight ist ein spanischer Film aus dem Jahr 1997, der mit Vanilla Sky (Tom-Kat+Cruz) ein ebenso gelungenes Remake erfuhr (ich habe keine unbegründete Remakephobie).


Inhalt: César (Eduardo Noriega) ist ein reicher Bengel und Frauenheld. Als ihm sein bester Freund die attraktive Sofia (Penélope Cruz) vorstellt, verliebt er sich schlagartig und lässt seine aktuelle Eroberung Nuria sitzen. Die bittet César kurz darauf zu einer kleinen Spritztour ­ und rast mit ihm in den Tod. César überlebt mit grauenhaft entstelltem Gesicht. Er verliert Sofia, findet sie wieder und unterzieht sich einer Gesichtsoperation. Doch damit beginnt erst der wahre Albtraum...
CINEMA

Trailer zu Abre los ojos:


84% bei Rotten Tomatoes, für zehn Goyas (die spanischen Oscars) nominiert (und keinen gewonnen), dafür hat er dann in Berlin gewonnen, und zog folgerichtig ein Hollywood-Remake nach sich.
Trailer zum Remake Vanilla Sky:


Eduardo Noriega spielt die Hauptrolle sehr überzeugend, ohne das Perlweiß-Gegrinse des Cruise, aber mindestens so glaubwürdig. Penélope Cruz beweist schon in diesem Film, weshalb ihr diesjähriger Oscargewinn vollkommen in Ordnung geht: Sie ist eben mehr als attraktiv. Auch Césars Papa-Psychiater, Ex-Bettgesellin und Loser-Freund spielen charismatisch auf und verleihen dem Film zusätzliche Tiefe.

Doch die wahre Meisterleistung liegt im Drehbuch und der Regie. Ich habe das Original erst nach Vanilla Sky gesehen und halte das auch für die bessere Reihenfolge für Remake-Hasser. So können sie sich erst einmal unbefangen vom Original eine Variante ansehen, bevor sie danach urteilen können, ob das Original tatsächlich besser ist, oder nur zuerst da war. Cameron Crowes (Almost Famous, Jerry Maguire) Remake werde ich mal besprechen, wenn ich den Film ein zweites Mal ansehe, bis dahin sei nur gesagt, dass beide Filme toll und sind und bei allen Gemeinsamkeiten genügend Abwandlungen bieten um beide genossen zu werden.

Als Regisseur und Ko-Autor Pedro Amenábar den Film drehte, war er erst 25 Jahre alt. Seitdem hat er unter anderem Das Meer in mir und The Others fertiggestellt. Schon in seinem Frühwerk komponiert er perfekte Bilder, die selbst eine Story, die man aus dem Remake schon kennt, so ergänzt, dass ein gänzlich neues Erlebnis entsteht. Einige Einstellungen, Kompositionen und Kamerafahrten wurden von Crowe eins zu eins übernommen und zeigen die Hollywood-tauglichkeit von Amenábars Arbeit.

Das Drehbuch ist geschickt verschachtelt aufgebaut: César erzählt seinem Psychiater hinter seiner Maske versteckt im Gefängnis von den Ereignissen, die ihn an diesen Ort gebracht haben.
In Flashbacks wird gezeigt, dass (natürlich) alles mit einer Frau begonnen hat. Nur leider der Falschen: Nuria. César hat mit einer Frau zu viel gespielt und dies wird sein Ende sein...oder doch nicht? Doch zuvor lernt er noch die Richtige kennen: Sofia. Leider ist diese mit seinem besten Freund zusammen, aber was soll der schon gegen Mr. Handsome ausrichten?

SPOILER!!!!!!!!
Am Morgen danach verwickelt Nuria César in einen furchtbaren Autounfall, wobei dieser entstellt wird (Plot Point 1). Nach den Konventionen des Mainstream-Kinos, denn dazu gehört Abre los ojos bei aller Liebe, stülpt sich Cés Ab da verschwimmt die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit. César phantasiert, sieht Menschen, die tot sein müssten, sieht sein entselltes Gesicht noch, als es schon wieder hergestellt ist. Nur für kurze Momente nach seiner OP (Middle Plot Point) ist ihm das gemeinsame Glück mit Sofia vergönnt. Doch dann verschlimmern sich seine (Alb-)Träume, bis das geschieht, was ihn schließlich ins Gefängnis bringt (Plot Point 2). Langsam glaubt selbst sein Psychiater, der eine Art Vaterfigur für ihn darstellt, an seine Phantasien. Hat etwa die (nicht sehr subtil eingestreute) Kryogenik-Firma etwas damit zu tun? Nur soviel sei verraten: Die ersten und letzten Worte des Films lauten: Öffne die Augen.
SPOILERENDE!!!!!

Fazit: Der Film gibt die Antwort auf die viel zu selten gestellte Frage: Was wäre, wenn Walt Disney einen Albtraum hätte? Ein bisschen Philip K. Dick, ein bisschen Liebesdrama, viel Psychothriller und eine frische Filmsprache, fertig ist Abre los ojos. In einer Liga mit Vanilla Sky, nicht schlechter, nicht besser. Vielleicht doch, aber dafür muss ich letzteren erst mal wieder sehen. Bis dahin: Die DVD zu Abre los ojos gibt es für 8 Euro bei AMAZON.

Cheerio

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