Montag, 23. März 2009
Top 22 deutscher Serien, Nr. 15
15. Berlin, Berlin (David Safier)
Lolle (Felicitas Woll) kommt als "Landei" in die Großstadt Berlin und kämpft dort mit den Schwierigkeiten, die das Erwachsenwerden mit sich bringt: in der Liebe, im Job und im Studium. Mit viel Charme und Energie, aber meist ohne einen Plan nimmt sie ihr Leben in Angriff. Reichlich Verwirrung stiften ihre WG-Mitbewohner: ihre ehemals große Liebe Sven und die durchsetzungsfähige Sarah. Zusätzlich sorgen Svens bester Kumpel Hart und Lolles Freund Alex dafür, dass es Lolle nicht an Abenteuern mangelt.
Studio Hamburg (mal wieder)
Rose d'Or, Internationaler Emmy, Deutscher Fernsehpreis. Und das alles für eine ARD-Comedyserie am Vorabend. Die Tradition der anspruchsvoll unterhaltenden Comedy in der ARD hielt bis vor kurzem nur noch "Türkisch für Anfänger" aufrecht. Nicht unerwähnt soll dabei "Sternenfänger" (mit den sehr jungen Pocher und Tschirner) bleiben, das aber der Definition eines "Guilty Pleasure" sehr nahe kam.
Die Serie lief vier Staffeln lang von 2002-2005 mit Kullerauge Felicitas Woll, Jan Sosniok, Matthias Klimsa (in einer Rolle, die nicht viele Deutsche spielen könnten ohne lächerlich zu wirken), der herrlich schnoddrigen Rhea Harder, und Alexandra Neldel in einer Gastrolle, als sie noch nicht "Verliebt in Berlin" war,...
David Safier, zuvor nur durch zwei Folgen Mein Leben & ich positiv aufgefallen, schuf mit BB eine Serie mit immens symphathischen Figuren, die sich meist ohne in übertriebene Panik zu verfallen durch ihre tumulten Plots bewegen. (Das deutsche Comdygenie Ralf Husmann hat sich hier anscheinend auch schon erste Sporen verdient.) Die romantischen Verwicklungen wurden natürlich bis zur Schmerzgrenze ausgereizt, doch durch den deutschen (und trotzdem funktionierenden) Witz und die für deutsche Verhältnisse geradezu revolutionäre Integration von Comicsequenzen hat BB einen ganz eigenen Ton gefunden. Von wievielen deutschen Serien kann man das schon sagen?
Abonnierter Regisseur Sven Unterwaldt jr. ist inwzischen zum Kinoregisseur geworden: U-900, Siegfried und die beiden 7 Zwerge-Filme stammen von ihm. Er ist also zu Größerem (aber nicht gerade Besserem) aufgestiegen. Ich hoffe seine Entwicklung zeigt uns nicht die Zukunft deutschen "Humors"...
Safiers zweite Serie, der leider kein längeres Leben gegönnt war, wird als nächstes besprochen. Auch als Romanautor ist Safier übrigens sehr erfolgreich: Sein Erstlingswerk "Mieses Karma" verkaufte sich so gut, dass es inzwischen einen zweiten Roman von ihm gibt: "Jesus liebt mich". Letzteres werde ich besprechen, sobald ich dazu komme es zu lesen, was aber noch eine Weile dauern kann. Wer lieber guckt als liest, kann jetzt BB nachholen.
Cheerio
Labels:
Serie,
Top 22 deutscher Serien
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen