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Dienstag, 28. April 2009

Top 22 deutscher Serien, Nr. 10


10. Abschnitt 40 (Christoph Darnstädt)
Der Fokus der Serie liegt anders als bei vielen anderen Krimiserien auf den Beamten des Abschnitts 40 und nicht auf den Fällen. Der Charakter und seine Reaktion auf bestimmte Ereignisse im Dienst stehen im Vordergrund. Alle Folgen beinhalten nur die Ereignisse innerhalb eines Tages und gehen niemals darüber hinaus. Allerdings gibt es eine Rahmenhandlung, die die Ereignisse aus vorhergehenden Episoden wieder aufgreift.
Wikipedia (warum nicht?)



Die Serie hat es immerhin auf 37 Folgen in 5 Staffeln gebracht. Die letzten Folgen wurden leider ohne Ankündigung nachts "versendet". Wieder mal gilt also die Regel:
Intelligente Erzählweise --> X Preise (dreimal in Folge als beste Serie) --> Quotenflop.
Der Cast war zumindest mir nicht sooo bekannt, wenn auch wirklich gut. Inzwischen bin ich aber ein großer Fan von Sebastian Bezzel (München 7, Franzi, Schwere Jungs, Tatort).

Marc Conrad (ehemaliger RTL-Programmchef) war für die Typhoon AG verantwortlicher Produzent der Serie. Danach hat er mit Blackout und GSG9 Produktionen betreut, die leider nicht an die Qualität von Abschnitt 40 heranreichten. Überhaupt gefallen mir persönlich nur ihre Produktionen nach Drehbüchern von Herrn Darnstädt. Inzwischen hat die Firma leider Insolvenz angemeldet: Eine aktuelle Produktion für den WDR unter der Regie des TV-Veterans Dominik Graf braucht 12 (!) Drehtage mehr und der WDR will davon nur 6 übernehmen. Ursache sollen Verletzungen der Arbeitszeitbegrenzungen sein. 12 Drehtage sind aber schon verdammt viel und können eine noch so gesunde Firma in den Ruin treiben. Ich bin gespannt, wie sich die Situation entwickelt.

Headautor Christoph Darnstädt hat für seine hervorragenden Tätigkeiten bereits diverse Preise erhalten: Für Das Experiment, Abschnitt 40, sogar für Das Zimmermädchen und der Millionär (der überraschend nett, wenn auch harmlos geraten ist, ein Sat1FilmFilm eben). Für Die Patin hat er zwar (noch) keinen Preis gewonnen, hätte es aber allemal verdient. Ich hatte das Glück am Schnitt des Dreiteilers ein wenig beteiligt sein zu dürfen und habe spätestens seitdem auch sehr großen Respekt vor der Arbeit eines Cutters, der tatsächlich der dritte Autor eines Films ist (in diesem Fall war es Andreas Herzog).

Fazit: Eine temporeiche Polizeiserie, die sich endlich mal auf die zahlreichen - auch mal unsympathischen - Figuren und ihre Entwicklung (!) konzentrierte und sich nicht in der ewig gleichen Stasis des deutschen Krimieinerleis versteckte. Merkwürdiger und trauriger Weise gibt es nur die dritte Staffel auf DVD. Dieser Post kann also eigentlich nur als (hoffentlich) nette Erinnerung an eine Serie dienen, die erzählerisch brilliant war.
 
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