Oh boy! Das wird hart, schließlich ist es schon eine Woche her, dass ich den Film gesehen habe. Manchmal haben eben sogar Blogger was anderes zu tun. Trotzdem möchte ich kurz auf einige Dinge eingehen, die mich an diesem Film beeindruckt haben. Ich bin nicht der einzige oder erste, die dieser Film geplättet hat. Bei der Kritiken-Liste von IMDB (ja, so geeky bin ich) finden sich satte 232 Kritiken zu Oldboy, was sicher auch daran liegt, dass das koreanische Kino verdientermaßen eine große Fangemeinde besitzt. Zum Vergleich: Bei "Der Pate" sind es 127. Analog hat der Film in Cannes und bei den Hong Kong Film Awards 2005 abgeräumt.
Die Handlung ist nicht gerade leicht erzählt, aber sehr leicht angerissen: Ein Mann ist 15 jahre in einem Raum gefangen, wird freigelassen und sucht Rache. Soweit so gut. Natürlich schlachtet er sich eine Weile durch die Gegend um den Schuldigen zu finden, doch dieser macht es ihm nicht gerade schwer, denn er will, dass "Odysso" herausfindet, warum er so lange eingesperrt war. Denn dann beginnt die Folter erst wirklich. An der Stelle sollte man wohl nicht mehr erzählen, aber soviel sei gesagt: Der "Twist" ist grausam, kommt trotz seiner Logik überraschend und ist selten grausam. Der Epilog setzt dem Ganzen die Krone auf und würde hier zu einem Aufschrei der Sittenwächter führen. Neugierig?
Bei "Oldboy" handelt es sich um eine Mangaverfilmung: Doch von Comics wie "Spider-Man" dürfte das Ursprungsmaterial so weit entfernt sein, wie der "Punisher" vom "Lustigen Taschenbuch". In "Oldboy geht es zur Sache. Da werden lebende Oktopusse gefuttert, Zungen abgeschnitte, Zähne herausgehämmert, Männer stürzen mit ihrem Pudel in den Tod,...Bei IMDB sitzt der Film passenderweise zwischen "There will be Blood" und "Gladiator" auf Platz 118 der ewigen Bestenliste. Er geht echt auf den Magen und die Nerven und ich finde das eine willkommene Abwechslung, denn es ist eine ganze Weile her, dass ich von einem Actionfilm mitgerissen war.
Das Gemälde in Odyssos Gefängnis hat die Unterschrift: "Lache und die Welt lacht mit dir. Weine und du weinst alleine." Erst spät wird die diabolische Bedeutung dahinter klar, wenn man die Motivation des "Bösen" versteht. "Oldboy" führt an die dunkelsten Orte der menschlichen Seele und unterhält dabei ausgezeichnet in innovativen Bildern, die jeder Hollywood-Produktion würdig wären...nur eben düsterer.
Fazit: Ein Film, der nachwirkt, spannend und überraschend erzählt ist, den ich trotzdem nicht nochmal sehen müsste. Allein schon wegen der Oktopuss-Szene. Hier findet man eine schöne Besprechung von Kritikerpapst Roger Ebert und einen Trailer, für alle, die immer noch nicht überzeugt sind.
Cheerio
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen