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Montag, 16. Februar 2009

Six Feet Under

Gut zwei Meter drunter. In etwa so tief werden anscheinend Leichen begraben: Six Feet Under eben.

Creator: Alan Ball

Ein paar Gedanken zu dieser phänomenalen Show: Nun ist die Serie nicht mehr gerade aktuell, aber ich denke ich bin nicht der einzige, der sich die Serie nicht als Nachtprogramm auf VOX angetan hat. Es ist schon erstaunlich, dass eine Serie, die einem jeden Tag das furchterregende Gesicht des Todes vor die Nase hält, überhaupt Zuschauer hat. Aber 6fu tut dies eben auf eine manchmal schwarzhumorige, mal banale, immer jedoch ehrliche Art und das ist doch eine willkommene Abwechslung.

Der "Fall der Woche" ist eben der kürzlich verstorbene, um den sich die Bestatterfamilie kümmern muss. Natürlich nutzt sich das schnell ab, denn diese Geschichten bieten eben nicht das Adrenalinpotential einer Mörderjagd. Der Tote ist tot und bleibt dies bis auf gelegentliches Erscheinen bei den Fishers auch. Sein Tod dient hauptsächlich als schwarzhumoriges "Cold Opening". Folglich dreht sich die Serie hauptsächlich um das Privatleben der Fishers und droht manchmal zur Soap zu degenerieren. Man könnte fast sagen 6fu gleicht einer High-Quality-Soap. Allein was Nate passiert, klingt schon übel nach einer Daily-Welt:

Spoiler!!!!!!!!!!!
Der Vater stirbt in der ersten Folge, er fängt etwas mit der sexsüchtigen Brenda an, deren bipolarer Bruder bedroht ihn und schläft später mit Nates Schwester, sein Bruder stellt sich als Homosexueller heraus, Nate hat eine Gehirnkrankheit, ein One-Night-Stand mit seiner besten Freundin führt zu einem Kind, die Mutter seines Kindes latscht ins Meer und ertrinkt, ihre Ex-Affäre knallt sich das Hirn raus, als Nate ihn damit vor dessen Frau konfrontiert, er begräbt die Leiche seiner Frau gegen den Willen der Familie in der Wildnis, macht Brenda ein Kind, das vielleicht das Down-Syndrom hat, betrügt sie und stirbt einen Tag später an seinem Gehirnschaden. (Die Strafe auf Betrug folgt in Ami-Serien meist auf dem Fuß, anscheinend sogar in einer HBO-Serie.)

Was die Serie bei diesem Handlunsgkuddelmuddel rettet, ist das Autorenteam rund um Alan Ball und natürlich die hervorragenden (Bühnen-) Schauspieler. Unglaublich, dass Michael C. Hall als introvertierter Schwuler genauso packend spielt wie als Serienkiller in Dexter. Interessant ist auch die Paralelle, dass beide Figuren ihre Gefühle lange Zeit unterdrücken (müssen).

Noch kurz zum Finale: Perfekt.
Ok, vielleicht nicht ganz so kurz ;)
Aber was soll man schon sagen, wenn eine Geschichte damit endet, dass man allen Figuren, die man über die Jahre lieb gewonnen hat, beim Sterben zusieht? Claires Fahrt Richtung neues Leben wird zwischengeschnitten mit dem Tod der wichtigsten Figuren der Serie und endet mit Claires eigenem Tod im Jahre 2085.
Spoilerende!!!!!!!!!

Die Folge endet nicht wie sonst mit einer Schwarzblende, sondern mit einer tröstlichen Weißblende, über die dann die schwarzen Credtis rollen. (Bisher wurden Weißblenden nur an den Aktenden innerhalb der Episoden eingesetzt.) Ein in seiner Konsequenz einzigartiges Finale, das nicht trotz, sondern gerade wegen seiner gnadenlosen Ehrlichkeit gleichermaßen befriedigend und tieftraurig ist. Das muss erst mal einer nachmachen.

Fazit: Wenn es eine Fernsehserie schafft einem die Bedeutung der Menschen um sich herum und davon, in diesem Leben genau das zu tun, wofür man Leidenschaft empfindet, vor Augen zu führen und das auch noch auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise, dann sollte man sich einfach glücklich schätzen, dass es sie gibt.
--> ANSCHAUEN!!!

Wer mehr von Alan Ball will, kann American Beauty nochmal genießen, oder sich auf True Blood freuen, das mittlerweile in den USA sehr erfolgreich ist und und den untoten Vampiren mitten unter uns erzählt. Sicherlich auch im Vergleich mit 6fu spannend.

Cheerio (ich denk, ich bleib dabei)

Nachtrag, weil es so schön passt:
Death, so called, is a thing which makes men weep,
And yet a third of life is passed in sleep.
(Lord Byron)

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