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Montag, 9. März 2009

Watchmen


Autor: Davi Hayter und Alex Tse
Regie: Zack Snyder
Cast: Jeffrey Dean Morgan (Grey's Anatomy, Weeds), Malin Akerman (HBO-Serie The Comeback), Billy Crudup (Almost Famous, Big Fish), Jackie Earle Haley, Patrick Wilson, Carla Gugino, Matthew Goode

Da ist er! Nach all dem Warten, Hoffen, Staunen uns Stoßgebete senden, er möge wirklich so geil sein wie der Trailer...WATCHMEN!!! Und der Oberhammer? Er ist (fast) so gut! Aber vermutlich wird kein Film je halten können, was dieser perfekt auf einen Marylin Manson-Song geschnittene Trailer versprochen hat. WATCHMEN kommt aber verdammt nahe heran.

Zunächst liegt das natürlich auch an der meisterlichen Adaption von Hayter und Tse, wobei ersterer bereits mit "X-Men" und "X2" sein Können bewiesen hat. "The Scorpion King" lassen wir mal außen vor. Jahrelang war Hayter als sogenannter Voice Artist tätig, unter anderem bei der "Spider-Man"-Zeichentrick-Serie Mitte der 90er und den "Metal Gear Solid"-Spielen. Respekt dafür, eine 12teilige Comicserie in einen Film mit drei Akten umzuschreiben.

Das wäre aber sicher auch...interessant geworden:




Was war gut?
+ Der Soundtrack, u.a. mit Dylan's "The times they are a changing'" und Leonard Cohens "Hallelujah", das ausnahmsweise auch in der Originalversion gespielt wurde, anstelle von Jeff Buckleys (so genial diese auch ist, in Filmen ist sie langsam ausgelutscht)
+ Jedes einzelne nah an der Comicvorlage bleibende dynamische, ekstatische Bild
+ Das spektakuläre Intro, das die Hauptfiguren und deren Geschichte zeigt,
+ Jackie Earle Haley als Rohrschach! Ich fand den ganzen Cast klasse, aber Rohrschachs Gesicht bleibt so lange verborgen und wenn man dann Haleys relativ unbekanntes Gesicht zu sehen bekommt, ist er als Figur sofort vollkommen definiert. Ganz großes Casting!
+ Rohrschach. Einfach eine coole Sau. Als er mit lauter Verbrechern eingesperrt ist, stellt er klar: "Nicht ich bin es, der hier mit euch eingesperrt ist. Ihr seid mit mir eingesperrt!"
+ Sex. Gewalt. Flüche. Alles onscreen. Ein "Superheldenfilm" für Erwachsene eben.
+ Ein Ensemblefilm, der sich nie in zu vielen Handlungssträngen verliert.
+ Carla Gugino. Jeder wahre Geek liebt sie (und mit lieben meine ich "ihre schaupielerische Leistung ehren": Chaos City. Chicago Hope. Threshold. Sin City. Das ist doch mal eine Rollenauswahl.
+ Rohrschach. Er ist ein psychopathischer Gerechtigkeitsfanatiker, der sich am Ende (je nach der eigenen Perspektive) als vielleicht einziger geistig gesunder Held entpuppt. Vielleicht...
+ Der Twist, wer der Bösewicht ist. Der Twist, dass er vielleicht gar nicht der Bösewicht ist.
+ Der Epilog, der zeigt, wo Rohrschachs Tagebuch landet und dem Zuschauer ein kleines "Was würdest du tun?" mit auf den Nachhauseweg gibt: Heilgt der Zweck die Mittel?
+ Dr. Manhattan. Diese Figur wird ganz phantastisch und vielschichtig entwickelt: Ehebrecher, Übermensch, an den Menschen überdrüssig gewordener Gott (?), Liebhaber, Opfer, Täter. Am Ende überzeugt ihn das Eine zu kämpfen, das seit jeher Männer dazu gebracht hat: Eine Frau. Und doch muss er einsehen, dass es vielleicht gut ist, wenn er scheitert.
+
SPOILER!!!!
Ozymandias, liebevoll Ozzy genannt, hat den anderen Helden am Ende nur noch eins entgegenzusetzen, etwas, das für einen Helden gefährlicher ist als jede Waffe: Ihre Version der Wahrheit. So wie der Joker in "The Dark Knight" ist es hier Ozymandias, der Dr. Manhattan davon überzeugen will, dass seine verquere (?) Sicht der Welt die richtige ist. Anders als dem Joker, gelingt es ihm. Dieser Moment erhebt für mich WATCHMEN für einen Moment über "The Dark Knight", auch wenn dieser ihm insgesamt aufgrund seiner dichteren Spannunng (und Heath Ledger) überlegen bleibt.
SPOILERENDE!!!!

- Nix, außer: Der Film an sich ist zwar nicht zu lang für meinen Geschmack, einige der philosophischen Ausflüge allerdings schon, so interessant sie auch sein mögen. Sie nehmen einfach zu viel Tempo aus einem 158 Minuten dauerndem Film, der über lange Strecken nicht wirklich viel Action bietet.

Fazit: Zu den Fragen in Bezug auf die Adaption gehe ich erst ein, wenn ich WATCHMEN, das seit fast neun Jahren ungelesen bei mir im Schrank steht, gelesen habe. Bis dahin: Gut, dass Snyder das in die Hand genommen hat. Ihm ist eine intelligente, raue, nostalgische, zum Denken anregende, romantische, actiongeladene visuelle Orgie sondersgleichen gelungen, die nicht perfekt, aber verdammt nah dran ist.

Wie es ausgesehen hätte, wenn etwa Woody Allen oder Quentin Tarantino sich an WATCHMEN versucht hätten, kann man hier bestaunen:
http://www.slate.com/id/2212953/

Cheerio

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